Obwohl die Wim-Hof-Methode in vielerlei Hinsicht «Tummo» (Meditationstechnik) und «Pranayama» (Atemübung aus dem Yoga) gleicht, ist sie völlig anders. Trotz vieler Jahre Meditation und Yoga, nennt Wim Hof als seinen einzigen wahren Lehrer und Meister die Kälte. Durch extrem harsche Konditionen in der Natur hat er gelernt, gegen Hitze, Kälte und Angst widerstandsfähig zu werden.
Er ist überzeugt davon, dass der Mensch mit einer gewissen Übung dazu in der Lage ist, mit Hilfe des Atems die über das limbische System gesteuerten hormonellen Reaktionen und die Reaktion des autonomen Nervensystems kontrollieren zu können.
Der erste Teil der Methode ist eine Atemübung, die einer kontrollierten Hyperventilation gleicht. Ein Kribbeln, Benommenheit und Trägheit ist während der Atemübung normal. Diese Symptome kommen von der erhöhten Sauerstoffzufuhr, die die Zellen und das Blut durchströmt. Der zweite Teil ist eine Kältetherapie. So funktioniert die Atemübung (Führen Sie die Atemübung immer in einer sicheren Umgebung durch, zum Beispiel auf einer Couch oder auf dem Boden sitzend. Es wird empfohlen, die Übung direkt nach dem Aufstehen durchzuführen)
1) Bequem machen und Augen schließen Als erstes eine bequeme, meditative Haltung einnehmen. Die Lunge sollte dabei in der Lage sein, sich ohne Einengung frei ausdehnen zu können.
2) Aufwärmen Zum Aufwärmen tief einatmen, bis ein leichter Druck in der Brust gefühlt wird. Den Atem für einen Moment halten, danach so lange wie möglich ausatmen. Den Atem wieder einen Moment halten, diese Übung 15 mal wiederholen.
3) 30 Power Atemzüge Durch die Nase so viel Luft wie möglich einatmen, den Atem dann durch den Mund wieder rauslassen. Dabei sollte immer voll eingeatmet, aber nicht komplett ausgeatmet sondern der Atem nur losgelassen werden. Das Tempo der Atmung ist dabei eher schnell, aber nicht gehetzt. Aktiv mit dem Bauch ein- und ausatmen, sodass er sich beim Einatmen nach aussen und beim Ausatmen nach innen bewegt. Diese Übung 30 mal wiederholen oder solange, bis der Körper mit Sauerstoff gesättigt ist.
Während dieser Übung sollte der Fokus den Körper rauf und runter wandern und mit Hilfe der Intuition gespürt werden, welche Körperteile mehr Energie brauchen. Manche Menschen berichten von schwirrenden Farben und bildlichen Vorstellungen. Diese innere Welt kann entdeckt und ihr Einfluss auf Spannungen und Blockaden im Körper gespürt werden.
4) Halten Nach den 30 schnellen Atemzyklen wird noch einmal das Maximum an Luft in einem tiefen Atemzug eingeatmet, ohne zu viel Kraft aufzuwenden. Dann die gesamte Luft rauslassen und dies so lange wie möglich halten. Dabei das Kinn leicht senken. Der Körper braucht nun für eine Weile keinen Sauerstoff. Diese Übung so lange halten bis im oberen Teil der Brust das Gefühl, nach Luft schnappen zu müssen, entsteht.
5) Erholungs- Atemzug Nun komplett einatmen und fühlen, wie sich die Brust ausdehnt. Den Atem anhalten, das Kinn zur Brust bringen und diese Position 15 Sekunden halten. Dabei fühlen, wo es noch Blockaden und Spannungen im Körper gibt und wie sich diese auflösen. Nach diesen 15 Sekunden ist die Atemübung abgeschlossen. So funktioniert die Kältetherapie
Nach dem Abschluss der Atemübung kann mit dem Einsatz von Kälte begonnen werden. Dabei sollte so gut wie möglich entspannt werden, damit der Körper die vorliegenden Signale verarbeiten und die Thermogenese starten kann. Kalte Duschen
Bei Kältekontrakt kontrahieren die kleinen Muskeln, die die Venen umgeben. Nach ca. 1-2 Wochen verbessert sich die Gesundheit dieser Venen dadurch, dass diese Muskeln stärker werden. Dadurch wird das Herz entlastet, es braucht nicht mehr so viel Kraft um das Blut durch den Körper zu pumpen. Kalte Duschen werden von aussen zum Herz hin durchgeführt. Bei den Füssen anfangen und über Beine, Arme, Bauch und ganz am Ende zum Brustraum, Rücken und Kopf wandern. Hyperventilation und Frösteln ist dabei normal, bei Schmerzen und Taubheit sollte wieder in die Wärme gewechselt werden. In die Kälte hinein entspannen und ruhig atmen, dadurch wird diese Übung einfacher. Mit der Zeit kann der Kältegrad erhöht werden. Eisbad
Nach ein paar Wochen kalten Duschens kann ein Eisbad gewagt werden. Dafür 2-3 Beutel Eis in eine halbvolle Badewanne geben und warten, bis etwa 2/3 vom Eis geschmolzen sind oder das Wasser ca. 10-12°C erreicht hat. Wie auch bei den kalten Duschen sollte beim Eisbad so gut wie möglich entspannt werden. Angefangen wird mit etwa 10 Minuten, mit der Zeit kann die Dauer gesteigert werden. Bei einem komischen Gefühl sollte das Wasser verlassen werden. Es ist normal, dass es sich nach einem Eisbad anfühlt, als ob es nochmals kälter geworden ist.
Eisbad in Saas-Fee
In Saas-Fee gibt es mehrere Möglichkeiten, ein Eisbad in der Natur mit Blick auf das Bergpanorama durchzuführen. Die Feevispa wird durch Gletscherwasser des Feegletschers gespeist und bietet, wie auch der Gletschersee in Saas-Fee, gute Temperaturen für ein Eisbad. Zudem kann ein Eisbad auch in der Kneippanlage Bifig durchgeführt werden.
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